Innovationszentrum Senftenberg - Campustor West
Die Leitidee Campustor West entwickelt sich aus der städtebaulichen Analyse der Hochschule Lausitz.
Die Möglichkeit den Campusgedanken auch räumlich über die Laborgebäude für Biotechnologie und Elektrotechnik/Chemie/Verfahrenstechnik hinaus zu erweitern, fordert eine Bebauung an der Schnittstelle, der im Ansatz vorhandenen Campus-Allee und der Rudolf-Harbig-Straße.
Dadurch wird das westliche Ende der Campus-Allee mit einem Gebäude besetzt und es entsteht der erste Baustein für die Abrundung des Campus am westlichen Rand. Die räumliche Verbesserung wird somit schon durch die Realisierung des 1. Bauabschnittes wirksam. Weitere Bauabschnitte können flexibel, störungsfrei und abschnittsweise realisiert werden.
Mit der vorgeschlagenen städtebaulichen Anordnung des Neubaus entsteht für das Innovationszentrum eine eigene Adresse an der Rudolf-Harbig-Straße in räumlicher Nähe zum Campus.
Die Verbindung des neuen Innovationszentrums mit dem Zentrum des Campus über die aktivierte Campus-Allee schafft einen städtebaulichen Abschluss der Hochschullandschaft nach Westen und bildet zugleich einen Eingang auf den Campus. Die gewünschten Synergieeffekte zwischen Innovationszentrum und Hochschule werden so schon durch die Anordnung des 1. Bauabschnittes gefördert.
Mit möglichen weiteren Bauabschnitten wird diese Situation gestärkt und die Ränder des Campus werden geschlossen. Die Abschnitte sind als Solitäre, oder als Anbauten möglich. Die Erschließung der weiteren Bereiche ist variantenreich innerhalb der angelegten Campusräume möglich. Die südlichen Flächen des Wettbewerbsgebietes könnten ebenfalls gut in die städtebauliche Konzeption mit einbezogen werden.
Zusätzlich stärkt dieser Ansatz die Freiräume des Campusgeländes. Entlang der Campus-Allee ziehen sich von Westen nach Osten unterschiedlich große Plätze und Freiräume mit unterschiedlichen Aufenthaltsqualitäten. Die Eingänge zu den Labor-, Instituts- und Innovationsgebäuden, aber auch Mensa, Sporthalle, Verwaltung und Bibliothek im Osten werden über diese Räume erschlossen.
Die architektonische Idee ist ein typologisch einfaches Gebäude mit hohem gestallterischen Anspruch zu entwickeln, das mit seiner Strahlkraft und Einfachheit,
überregionale Vorbildfunktion und Anziehungskraft hat. Damit geht es um mehr als ein funktionales Labor- und Werkstattgebäude. Außen- und Innenräumliche Qualitäten sind notwendig, um ein Gebäude dauerhaft und flexibel nutzen zu können.
Die tragende Konstruktion besteht aus wirtschaftlichen Betonfertigteilen in Kombination mit Ortbeton. Das effektive Konstruktions- (2,7 m) und Ausbauraster (1,35 m) ist
umlaufend. Die bauteilaktivierten Flachdecken der Geschosse spannen thermisch getrennt, frei von den tragenden Fassadenstützen bis zum aussteifenden Kern und
ermöglichen eine stützenfreie, Variantenvielfalt im Ausbau. Der Fassadenanschluß der Trennwände ist im Raster flexibel möglich. Dadurch ist eine multifunktionale Nutzung der Fläche zwischen notwendigem Flur und Fassade gegeben. Die Fassadenstützen stehen je nach Himmelsrichtung enger oder weiter im Raster. Der große Vorfertigungsgrad der Bauteile lässt eine Kosten schonende, schnelle und ökonomische Bauzeit erwarten.