Neubau der Gustav-Heinemann Schule

 

Leitidee

Raum bilden und Räume verbinden – Eine Schule mit differenzierten Außen- und Innenbereichen

Städtebau und architektonische Gestaltung
Die neue Gustav-Heinemann-Schule besetzt den nördlichen Bereich des Baufeldes. Das Ensemble besteht aus zwei versetzt angeordneten Baukörpern. Über die versetzte Anordnung ergeben sich ebenso klare wie differenzierte Außen- und Innenräume.
Nach Norden bildet der Rücksprung einen Vorplatz, der den Haupteingang der Schule vom Tierschenreuter Ring markiert.
Nach Osten öffnet sich der Vorplatz  zum stadträumlich übergeordneten Grünzug.
Nach Westen zur Kreuzung Tierschenreuter Ring und Wiesauer Straße besetzt das Schulhaus die Ecke gegenüber der anschließenden, mehrgeschossigen Wohnbebauung mit angemessener Masse.
Nach Süden hält die Schule von der Einfamilienhausbebauung Abstand und bildet mit dem zurückspringenden Ausgang zum Schulhof das Pendant zum nördlichen Vorplatz. Hier befinden sich auch die Anlieferung für Werkstatt und Mensa, sowie die Feuerwehr- und Pflegezufahrt zum Hof. Der Zugang liegt in einer lang gestreckten Lärmschutzwand entlang der Wiesauer Straße, die die Schule deutlich zur Wohnbebauung abschließt.

 

Baukörper, Gestaltung und Ablesbarkeit
Über den Rücksprung am Haupteingang und den Rücksprung zum Schulhof sind die Zugänge zum Haus eindeutig definiert.
Der Baukörper ist mit seiner Geschossigkeit klar horizontal gegliedert.
Das offen konzipierte Erdgeschoss ist mit dem abgesenkten Veranstaltungsbereich, den musischen und künstlerischen Räumen und der zum Schulhof orientierten Freizeitnutzung belegt.
Die beiden oberen Geschosse sind den Klassen und dem Naturwissenschaftstrakt vorbehalten. Die Mittelstufe, sowie die Unter- und  Oberstufe befinden sich jeweils mit eigener "Adresse" auf einem Geschoss.

 

Architektonische Qualität des Innenraumes:
Der Besucher betritt das Gebäude über die Halle, von der aus offene Treppen in die Obergeschosse führen. Die Halle leitet in die breite Magistrale über, die das Rückgrat des Hauses bildet. An die Magistrale docken alle öffentlichen Funktionen an.
In direkter Zuordnung zum großzügigen Eingangsbereich befinden sich der abgesenkte Veranstaltungs- und Musikbereich, der fließend über die Mensa in den Schulhof übergeht (offenes Raumkonzept).
Nach Norden koppelt sich die Bibliothek mit Kunst-, Freizeitbereich und Skulpturenhof an die Haupterschließung an.
Vielfältige Bezüge zum Aussenraum stehen bei dem Gebäude im Vordergrund.
In den Obergeschossen bietet die Magistrale Pausen- und Kommunikationsbereiche mit Ausblicken auf den Vorplatz und den Pausenhof.
Lichte Innenhöfe, mit einem Wechsel aus ein- und zweihüftigen Bereichen erlauben durch wiederkehrende Durchblicke eine einfache Orientierung im Gebäude
Die Klassenräume sind durchgängig mit Ausblick in die Stadtlandschaft angelegt. Temporäre Nutzungen und Fachräume orientieren sich zu den Innenhöfen.
Die überwiegende Zahl der Klassenräume ist in Ost-West-Richtung orientiert.

 

Freiraumgestaltung
Architektur und Freiraum gehen fliessend ineinander über. Eine zentrale Promenade leitet vom Tirschenreuther Ring großzügig nicht nur in das Gebäude, sondern darüber hinaus in den anschliessenden Schulhof. Sie durchläuft eine offene Halle, bildet vor der Mensa eine Terrasse aus, steigt in weitläufigen Sitzstufen an und mündet in einer Freiluftbühne. Die Freiluftbühne ragt in den locker mit Bäumen bestandenen offenen Schulhof.
Das Gelände gliedert sich bandartig in 5 Bereiche: an der Westseite ein Band aus Sinnesfeldern, das in dem Japanischen Garten mündet, die zentrale Erschließung, die in einer vermittelnden Bühne mündet, den offenen Schulhof, ein Band aus Aktionsfeldern mit dem Volleyballfeld im Süden und einen naturnahen Bereich mit Schulgarten und Naturlehrpfad im Osten, der Richtung übergeordnetem Grünzug vermittelt.
Im Eingangsbereich sind die Behindertenstellplätze und  Fahrradstellplätze entlang des Vorplatzes in einem Verband aus Rasenfugen integriert.

 

Anerkennung
Architekten: ARGE CKRS - Clarke Kuhn und Rozynski Sturm Architekten
Entwurfsverfasser: Maria Clarke, Roland Kuhn, Daniel Rozynski, Susanne Sturm
Mitarbeit: Dan Bernos, Sofia Meliou, Annabel Kuntze